Waldsteine

Veröffentlicht auf von Janina Auer

Seit ein paar Wochen hatte ich wieder eine eigene Sklavin. Ich musste lächeln als ich an dieses naive Mädchen dachte. Sie war ein Barbarenmädchen und mir, während eines Jagdzugs, direkt in die Arme gelaufen. In seltsamen fremden Gewändern im Wald umherirrend  war sie froh, endlich jemand zu treffen.
Ich erkundete mal wieder die Gegend. Proviant und Pfeile für 4 Tage hatte ich eingepackt als ich mich auf den Weg machte. Ich wollte in das Gebirge, welches nördlich von unserem Lager lag um dort nach Edelsteinen zu suchen. Einige dieser glitzernden Steine erzielten hohe Preise bei einem der Händler in Jasmine.
Ich brauchte einen Tag bis ich an den Wasserfällen angelangt war. Der Fels reckte sich hier fast senkrecht in die Höhe und schien mir dem Himmel zu verschmelzen. Irgendwo dort oben musste der Ursprung der Edelsteine sein. Die Wasser fielen wie silbrige Fäden vom Stein. Die Luft war durchzogen von winzigen Wasserperlen die sich auf meine Haut legten, sich sammelten und in größeren Tropfen an meinem Körper herabrollten. Ich warf meine Sachen ab und sprang in eines der Becken. Das Wasser prickelte auf meiner Haut. Myriaden von Luftperlen sprudelten um mich herum. Ein einzigartiges Gefühl stieg in mir auf und veranlasste mich leise Laute des Wohlbehagens auszustoßen.
Nach dem Bad machte ich mich an den Aufstieg. Wenn es hier unten Edelsteine gab, wie groß mochten dann erst die sein, die dort oben auf mich warteten. Der Aufstieg gestaltete sich schwerer als ich dachte. An manchen Stellen war der Fels so glatt, das ich keinen Halt fand. Andere Stellen waren mit dichten Dornenbüschen bewachsen durch die ich nicht durchdringen konnte ohne mich gefährlich zu verletzen. Die Doppelmonde Gor´s waren bereits als zarte Schatten zu sehen als ich endlich den Rand erreichte und mich umdrehte.
Erstaunt stieß ich einen leisen Schrei aus. Der Anblick war atemberauschend. Unter mir wogte ein grünes Meer aus Baumkronen. Vereinzelt traten dünne helle Dunstsäulen aus diesem Meer auf und verteilten sich in der Luft. Weit am Horizont  war ein heller Schimmer zu erkennen. Ich war überzeugt dass dies Jasmine war.
Fasziniert über die Schönheit des Waldes stand ich am Rande des Felsen als ich sie das erste mal sah. Große Schatten die sich elegant in der Luft bewegten. Das mussten Tarn´s sein, von denen ich schon gehört hatte. Riesige Vögel die die Last von zwei Menschen ohne Probleme tragen konnten. Gebannt verfolgte ich das Spiel der beiden großen Vögel. Immer wieder stiegen sie, sich selbst umkreisend in die Höhe. Dann stürzten sie, mit angelegten Flügeln nach unten, rasten den Baumwipfeln entgegen um im letzten Moment die riesigen Schwingen zu öffnen um dem Sturz zu entgehen. Das ganze strahlte eine spielerische Leichtigkeit aus und hatte doch eine Anmut wie sie bei so großen Tieren nicht zu vermuten war. Die Glücksgefühle die ich bei diesem Anblick empfand bannten sich in leisem Lachen ihren Weg. Diese beiden riesigen Geschöpfe waren frei wie ich. Gegen nichts auf Gor wollte ich diese Freiheit eintauschen. Ich saß noch lange am Felsrand bis die Gormonde das Land mit fahlem, silbrigem Licht überschüttete.
Am nächsten Morgen bewegte ich mich entlang der Wasserläufe, die die Fälle speisten. Am Ufer wuchsen duftende Blumen und Pflanzen aller Art. Eine derartige Vielfalt hatte ich noch nirgends gesehen. Ich sammelte Blüten und Kräuter und gegen Mittag fand ich im Wasserlauf tatsächlich ein Edelsteinnest. Der größte hatte die Größe eines Vuloei und funkelte Blutrot. Ich sammelte alle ein und verstaute sie in meinem Lederbeutel. Als ich mich umdrehte knackte es im Unterholz und mir taumelte ein merkwürdig gekleidetes Mädchen entgegen. Sie fiel förmlich in meine Arme und riss mich mit zu Boden. Wild prustend kamen wir beide aus dem Wasser des Baches wieder hervor. Sie starrte mich mit weit aufgerissenen braunen Augen an und stieß Worte in einer seltsam fremden und trotzdem vertrauten Sprache aus. Instinktiv hatte ich mein Messer gezogen und sie am Hals gepackt. Sie zitterte am ganzen Körper und versuchte sich zu wehren. Ich drückte sie tiefer in das Wasser so dass ihr Kopf unter Wasser tauschte und zog sie gleich wieder hoch. Schnaufend saugte sie die Luft ein.
„Lieg still“ Sie verstand die Worte offenbar denn ihr Wiederstand ließ sofort nach. Ich stand auf und zog sie mit mir hoch. Sie war kleiner und leichter wie ich. Ihre Haut war fast schwarz und die dunkelbraunen Haare hingen ungebändigt bis zu ihren Hüften herab. Sie erinnerte mich an die Bewohner von Schendi, die ebenfalls eine sehr dunkle Hautfarbe haben.
Ihre zerrissene, dreckige und nun durchnässte  Kleidung bestand aus einer enganliegenden Hose aus einem blauen Gewebe, einem bunten Oberteil und einem beutelähnlichen Ding das sie an einem Seil um ihren Hals trug. Ich betrachtete ihren wohlgeformten Körper. Die Brüste zeichneten sich deutlich unter dem Stoff ab. Die Taille war schmal und der Hintern sah einladend aus. Sie würde auf den Sklavenmärkten von Gor hohe Preise erzielen. Ich hielt immer noch ihren Hals mit einer Hand gefasst.
Nun, da ich sicher war, dass von ihr keine Gefahr ausging, ließ ich sie los und steckte das Messer in den Gürtel.
„Folge mir“, sagte ich zu ihr und sie schien es wieder zu verstehen. Wir kletterten die kurze aber steile Uferböschung nach oben und ich deutete ihr mit einer Handbewegung an, wohin sie gehen sollte. Ich bewunderte ihren Hüftschwung und die Linie ihrer Wirbelsäule, die sich unter dem dünnen Stoff deutlich abzeichnete, als sie vor mir ging. Ich beschloss, dieses Mädchen vorerst für mich zu behalten. In meinem Nachtlager angekommen deutete ich ihr an, sich zu setzen und holte aus meinem Proviant etwas Brot und Fleisch welches ich ihr reichte.
Ich hockte mich vor sie und beobachtete wie sie gierig alles verschlang. Sie schien schon einige Zeit im Wald herumzuirren.
Als der letzte Bissen unten war wischte sie sich mit dem Handrücken über den Mund und lächelte mich an. Mir verschlug es den Atem. Derart weiße Zähne hatte ich noch nie gesehen.
„Danke, ich heiße Juanita. Wer bist du und wo bin ich hier. Weißte du wie ich hier her gekommen bin?“
Ich musste lächeln über den Wortschwall, den sie über mich ergoss.
Ich erfuhr das sie Buchhalterin sei und das sie eigentlich bei einer Party sein sollte und das ihr jemand wohl etwas in ihr Getränk getan hat und sie nun wohl am falschen Platz sei und ob es hier kein Handynetz geben würde und….  Ich unterbrach sie mit den Worten, „alles was du kanntest endet hier. Du befindest dich auf Gor.“
„Gor? Was ist das? Wer ist hier verantwortlich? Wo ist dein Chef und wer bringt mich wieder zurück?“
Ich überlegte wie ich ihr beibringen sollte, dass alles, was sie bislang glaubte, oder zu wissen glaubte, sich ab heute änderte.
„Ich werde versuchen es dir zu erklären“ Langsam, teils nach Worten suchend die sie verstand, konnte ich erklären was mit ihr passiert ist.
Sie schien auch schnell zu verstehen, dass dies hier alles andere als ein Abenteuer für sie war.
Als ich endete saß sie lange stumm vor mir und starrte vor sich hin.
„Das bedeutet“, begann sie nach einiger Zeit stockend, „Ich kann dankbar sein das mich nicht schon längst jemand gefunden hat.“ Sie schaute mich mit feuchten Augen an. „Kannst du mich nicht einfach so mitnehmen?“
Ich schüttelte den Kopf. „Du bist ein Barbarenmädchen. Wenn ich dich einfach nur so mitnehme würdest du spätestens im Lager versklavt und an den nächsten Händler verkauft werden“.
Verzweifelt blickte sie zu mir und fragte stockend, „was muss ich tun, damit das nicht passiert?“
Ich schaute sie ernst an und sprach dann langsam, „Dir muss klar sein das diese hier dein Leben für immer verändern wird. Dies ist kein Spiel. Ich kann nur etwas für dich tun, wenn du mir einhundert Prozent vertraust. Wiederworte oder falsche Handlungen werden von mir bestraft. Du wirst die Sprache lernen und dich entsprechend benehmen müssen. Alles was ich dir sage ist sofort zu befolgen. Alles was ich dir Befehle hast du sofort auszuführen. Ich bestimme ab sofort über dich, deinen Körper, deine Gedanken und Worte. Du darfst nur reden wenn ich es dir gestatte. Dafür wärme ich dich. Tröste und halte dich. Ernähre dich und gebe dir Kleidung wenn ich es für richtig empfinde. Wenn du diese Worte verstanden hast und gewillt bist, dich diesen Regeln zu unterwerfen dann zeige es mir in dem du deine Kleider und alles was du besitzt ablegst.“
Bei den letzten Worten zuckte sie zusammen und ich konnte erkennen, dass ihre Gesichtsfarbe noch etwas dunkler wurde als sie schon war.
Ich beobachtete sie und war gespannt darauf, wie sie sich entscheiden würde.
Ich konnte am Spiel ihrer Gesichtsmuskeln erkennen, welchen Kampf sie mit sich führte. Im Grunde hatte sie keine Wahl. Entweder sie unterwarf sich mir oder sie ging in den Wäldern unter. In diesen Bereich des Walds verirrte sich auch kein Jäger aus den Städten. Sie konnte also noch nicht einmal hoffen, dass sie ein anderer fand.
Leben oder sterben war die Frage und als sie sich langsam erhob wusste ich wofür sie sich entschieden hatte.
Ich blieb sitzen und schaute ihr in die Augen. Sie nahm den Beutel ab und gab ihn mir. Ich schüttete den Inhalt auf den Boden vor mir. Viel war es nicht und wohl auch nichts Wertvolles. Ein Stück hartes Pergament mit ihrem Bild darauf, einige Hülsen in denen harte Farben waren, etwas was aussah wie ein Schlüssel und ein rechteckiges technisch aussehendes Gerät. Ein kleiner Beutel mit wertlosen runden Metallteilen die fast aussahen wie Münzen sowie buntes bemaltes Pergament.  Sie zuckte zusammen und fast sah es so aus als ob sie sich darauf stürzen wollte, als ich alles in das Feuer warf.
Ich sah sie mit hartem Blick an. Langsam zog sie die Beinkleider aus. Sie trug noch etwas darunter das den Blick auf ihre Scham verdeckte. Auch dieses Stück warf ich in das Feuer welches nach kurzer Zeit heller aufloderte. Als nächstes folgte das bunte Oberteil welches ebenfalls von mir ins Feuer geworfen wurde. Sie zitterte am ganzen Körper und versuchte sich mit den Armen zu bedecken. Noch trug sie ein kleines Höschen und etwas wie ein Oberteil das ihre Brüste bedeckte und hielt.
„Weiter“ Der klang meiner Stimme ließ sie zusammenzucken. Mit zitternden Fingern öffnete sie das Oberteil, zog es aus und bedeckte dann schnell ihre Brust mit einem Arm. Dann zog sie zaghaft mit einer Hand das letzte Stoffstück aus und warf es mir hin.
Ich nahm beide Stoffe und warf auch diese ins Feuer.
„Nun hast du nichts mehr, was dir gehört. Merke dir gut, auf Gor gehört dir nichts. Selbst dein Leben gehört hier nicht mehr dir. Trotzdem. Alle Dinge die du hier lernen musst. Alle Dinge die du ertragen musst. Nimm sie hin mit Stolz. Sei stolz eine Dienerin zu sein. Sei stolz meine Dienerin zu sein.“
Ich stand auf und trat vor sie. „Nimm die Hände runter damit ich dich betrachten kann.“
Bebend nahm sie zögernd die Hände herunter und stand nackt vor mir. Ich betrachtete sie eingehend. Der Körper war perfekt geformt. Die Brustwarzen waren groß und rund wie Kirschen aus Aar. Sie trug noch die Behaarung der Barbarinnen aber mit einem Mittel würde auch das schnell verschwinden. Ich ging um sie herum und berührte sie am Po. Sie zuckte bei der Berührung heftig zusammen. Ich betrachtet das Spiel ihrer Muskeln unter der Haut.
„Du bist eine echte Schönheit, Juanita“ Ich ging zu meinem Bündel und holte eines der Halsbänder hervor das ich immer dabei hatte. Damit trat ich vor sie und blickte ihr in die Augen.
„Nun Juanita. Ein letztes musst du noch tun. Unterwerfe dich mir in dem du vor mir kniest die Arme über den Kopf hebst und die Handgelenke kreuzt.“
Sie sank vor mir auf die Knie ohne den Blickkontakt zu verlieren. Dann kreuzte sie die Arme über ihrem Kopf. Unwillkürlich krächzte meine Stimme als ich mich an sie wendete.
 „Und nun sage die folgenden Worte: Ich unterwerfe mich dir Herrin. La Kajira. Ich lege meinen Namen ab und erhalte von meiner Herrin einen neuen Namen wenn es ihr gefällt. Ich trage keine Kleidung außer der, die meine Herrin mir gibt. La Kajira. Ich lebe oder sterbe wenn es meiner Herrin gefällt. La Kajira“
Sie blickte mir tief in meine Augen als sie die Worte nachsagte. Zitternd, ängstlich aber voller Stolz. Ich war überzeugt, dass sie eine gute Sklavin und später vielleicht eine Freundin werden würde. Ich ging auf sie zu und drückte ihren Kopf nach unten in den Staub. Widerstandslos lies sie sich das Halsband anlegen auf dem mein Name als Besitzerin stand.
„Ich nehme deine Unterwerfung an. Meine Kajira. Ich nenne dich ab sofort Junn.“
Den Rest des tags verbrachte ich damit, ihr die wichtigsten Informationen über Gor zu geben. Darüber verging die Zeit und als die Nacht kam, schlief die kleine bereits tief. Ich saß noch lange am Feuer, stocherte mit einem Stock in ihm herum und sah den tanzenden Glutstückchen nach bis sie im dunklen Nachthimmel verglühten.

Veröffentlicht in Geschichten aus Gor

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